Olaf allein in Washington …

Kanzler Scholz wurde gestern zum Rapport ins Weiße Haus befohlen. Wir kennen den Grund nicht, warum Onkel Joe seinen Kanzler herbeizitierte. Biden ist schließlich kürzlich erst aus Polen und der Ukraine zurückgekommen, er hätte Scholz problemlos in Berlin einen schnellen Kontrollbesuch abstatten können. Doch dann hätte er Scholz und die Deutschen außenpolitisch aufgewertet, was nicht in Bidens Interesse liegt. Biden möchte lediglich, dass die Deutschen gehorchen, solange sie als Nation noch existieren. Ansonsten will er sie kleinhalten und ihre Wirtschaft vernichten, bis auf einen Waffen und Munition produzierenden Hinterhof. War der Olaf also ein ungehorsamer Bub? Nein, kann man auch nicht sagen. Man hat zwar den Eindruck erweckt, Scholz hätte die USA in der Frage der Panzerlieferungen düpiert, aber dies war von Seiten der Amerikaner auch nur eine taktisch geschickt lancierte Finte, um die Deutschen auch in diesem Fall als mitschuldige Kriegstreiber hinzuhängen, sollte dies mal wieder nötig sein. Scholz wäre dank seiner Cum-Ex-Vergangenheit natürlich auch erpressbar. Aber Erpressung ist unnötig. Olaf tut aus eigenem Willen all das, was ihm Onkel Joe nahelegt. Aber möglicherweise hat Biden neue Ideen, wie mit Deutschland und der Ukraine zu verfahren ist? Das sagt er Scholz doch lieber unter vier Augen …

Überraschend daran ist nur, dass Scholz ohne Beachtung der üblichen Etikette in die Washingtoner Residenz Evil beordert wurde, ohne noch den Anschein eines normalen diplomatischen Verhältnisses zwischen Verbündeten auf Augenhöhe zu wahren. Allein und überhastet flog Scholz in seiner klapprigen Regierungsmaschine los, ohne Hofstaat, ohne Journalisten, ohne Visagisten. Ohne diplomatische Ehren wurde er in Empfang genommen: Der Secret Service schleuste ihn durch den Dienstboteneingang ins Weiße Haus, ohne Sekt und Hummerhäppchen wurde er in die Gemächer von Kaiser Joe geführt, um seine neuen Instruktionen in Empfang zu nehmen … Nach einem kurzen Arbeitsgespräch, das zwischen dem BRD-Kanzler und dem US-Präsidenten stets einen recht einseitigen Charakter trägt, da es im Wesentlichen aus einem Monolog und knapp und präzise vorgetragenen Anweisungen Bidens besteht, gelegentlich unterbrochen von Ausrufen wie „Yes, Sir!“, „It will be done!“, „We are right behind you!“ und dem gedämpften Geräusch zusammenknallender Hacken des strammstehenden Kanzlers, bekommt Scholz eine bunte Infobroschüre mit Piktogrammen und eine Tafel Panzerschokolade in die Hand gedrückt und wird wieder entlassen. Welche Anweisungen Scholz bekommen hat? Time will tell …

Nachtrag vom 08. März.: Mittlerweile ist klar, warum Scholz so unvermittelt und auf kurzen Zuruf in Washington antanzen musste. Biden hat Scholz darüber informiert, dass man gedenkt, den Ukrainern die Sprengung der Nord Stream-Pipelines anzulasten. Man kann davon ausgehen, dass dies einen allmählichen Kurswechsel der USA in Sachen Ukraine einleiten wird. Den USA wird der Krieg zu teuer. Biden schadet er innenpolitisch. Indem man die Schuld für diesen terroristischen Angriff auf eine ukrainische Tätergruppe lenkt, die damit faktisch einen Verbündeten der USA angegriffen hat, nährt man in der amerikanischen und westlichen Öffentlichkeit die ohnehin schon bestehenden Zweifel an der Sinnhaftigkeit einer weiteren massiven waffentechnischen Unterstützung der Ukraine. Biden muss und wird den Krieg gegen Russland noch vor dem nächsten Wahlkampf beenden, da er bzw. seine Demokraten ansonsten keine Chance auf eine Wiederwahl haben. Der Kurswechsel ist jetzt eingeleitet. Der Krieg endet, wenn die USA sagen, dass er enden soll. Scholz wird natürlich nicht so schnell umsteuern können, da er die Deutschen gerade erst auf eine dauerhafte Kriegswirtschaft eingestimmt hat. Scholz wird weiterhin nicht kleckern, sondern klotzen und alles in die Ukraine liefern, was nicht niet- und nagelfest ist. Das muss er und das wird er auch gern tun. Insbesondere die Kriegsfolgen (und die geforderten Reparationen – über die die BRD-Presse gnädigerweise noch nicht berichtet – und an Afrika für koloniales Unrecht werden nach dem Krieg verstärkt in den Blickpunkt der Politik rücken) müssen ja dann (in Zukunft) noch bezahlt werden. Aber Scholz wird nun etwas zögerlicher vorgehen und versuchen zu lavieren. Bei den Beständen der Bundeswehr herrscht gähnende Leere, die Ersatzbeschaffung und Wiederaufstockung wird Jahre dauern, also außer Geld ist nicht mehr viel zu holen. Man darf gespannt sein, ob und wie schnell und wie effektiv die staatsnahen Medien diesen Kurswechsel umsetzen, sofern ich mit meiner Vermutung richtig liege.

In der Mittagspause kurz notiert …

Ich bin der Meinung, dass diese Bundesregierung(en) – soweit ich mich erinnere – in den letzten 25 Jahren in allen wegweisenden Entscheidungen in eklatanter Weise gegen die Interessen der Deutschen verstoßen hat/haben, beginnend mit der gegen den Willen der Mehrheit durchgepeitschten Euro-Einführung. Alle wirklich wichtigen Entscheidungen und Richtungsänderungen, die man als unumkehrbar oder alternativlos deklarierte, wurden seitdem ebenfalls immer selbstherrlich von oben verfügt und im Schnellgang scheinparlamentarisch abgenickt. Sie haben sich zumeist als falsch erwiesen, die Befürchtungen der Gegner und Skeptiker haben sich bewahrheitet. Es gab im Vorfeld nie breite Debatten, geschweige denn Volksabstimmungen, in denen z.B. über Euro, die sog. Energiewende, den Atomausstieg, die Übernahme der Schulden anderer Euroländer, die bis heute andauernde Grenzöffnung, die menschenverachtenden Corona-Zwangsmaßnahmen ergebnisoffen diskutiert wurde. So wie Merkel immer vom Ende her dachte, waren die Ergebnisse ja vorgegeben. So geht es denn auch weiter: der heilige Klimaschutz, die idiotische Gendersprache, die Abschaffung der privaten Mobilität (Verbrennerverbot) oder die allmähliche Gewöhnung an Insektenfraß werden einfach mal beschlossen und dann durchgesetzt (oft auch mit irgendwelchen EU-Beschlüssen begründet). Gegenwehr gibt’s kaum, weil die meisten Leute entweder gar nicht oder viel zu spät kapieren, was da beschlossen wurde und was dann passiert oder weil sie zu den Profiteuren dieser negativen Entwicklungen gehören. Oder weil sie leider Gottes derart opportunistisch oder obrigkeitshörig eingestellt sind, dass sie selbst auf die Gefahr ihres eigenen Verreckens niemals aufbegehren würden.

Wenn das so ist, und wir alle wissen leider, dass dem genau so ist, wie ich es schrieb, stellt sich die Frage, warum man diesem Regime in der existentiellen Frage von Krieg oder Frieden noch einen Millimeter über den Weg trauen sollte? Wenn bisher alles falsch und schädlich war, warum sollte gerade der Kriegspfad gegen Russland, auf den wir uns begeben, warum sollte der zu etwas Gutem führen? Müsste die goldene Regel nicht eher so lauten: Gehe hierzulande immer davon aus, dass das genaue Gegenteil des Regierungshandelns richtig wäre. Je vehementer und verbissener eine politische Linie durchgesetzt wird, desto stärker sollte man an ihr zweifeln und desto misstrauischer sollte man werden.

Vielsagende Überschriften reichen oft schon …

… um meine Laune auf den Tiefpunkt zu drücken. Nicht gut für mich. Zu deprimierend. Ich muss mich erstmal innerlich wappnen, um den einen oder anderen Artikel doch noch zu lesen. Obwohl ich im Grunde weiß, was drinsteht. Hier: https://www.tichyseinblick.de/

Was mich allerdings am meisten nervt – nicht auf dem oben verlinkten Portal, denn das ist noch ein Lichtblick in Düsterland – allerdings in allen ÖR- und Mainstreammedien, ist, dass man täglich von einseitiger Kriegspropaganda belästigt wird. Es vergeht kein Tag, an dem man nicht irgendwelche neuen halbgaren Sensationsmeldungen über ukrainische Siege, russische Verluste, den maroden Zustand der russischen Armee, den baldigen Tod oder Sturz Putins, den Erfolg der Sanktionen, den Niedergang der russischen Wirtschaft, an die Deutschen gerichtete Durchhalteparolen und selbstredend freche Forderungen eines gewissen Herrn Melnyk nach immer mehr Waffenlieferungen in die Timeline gedrückt bekommt.

Gedankenspiele

Biden hat nun seinen treuesten europäischen Verbündeten nicht mal besucht, nur zum Auftanken hat er einen Zwischenstopp eingelegt. Klar, das braucht er nicht. Es wäre auch für Biden peinlich, seinen Vasallenstaat zu besuchen, dem er erst kürzlich die Pipelines weggesprengt hat. Es hat auch kein römischer Senator vor dem dritten Punischen Krieg noch Karthago besucht, soweit ich weiß. Die Karthager wurden in Rom vorstellig und bettelten um Frieden. Auch vergeblich.

Wäre Trump noch US-Präsident und hätte er eine ähnlich kriegerische Politik wie Biden veranstaltet, so hätte er den gesamten bundesdeutschen Parteien- und Medienapparat gegen sich gehabt. Der Hass auf Trump wäre im bundesdeutschen Establishment ungleich stärker gewesen als die Ablehnung des russischen Angriffs, insbesondere bei den Grünen. Die Grünen und Sozialdemokraten hätten in dem Fall ihre pazifistische Linie nicht verlassen, und eine gemäßigtere politische Linie hätte sich durchgesetzt. Deutsche Panzerlieferungen an die Front hätte es nicht gegeben, sofern und insoweit Trump diese gefordert hätte.

Hätte Trump den Terroranschlag auf Nord Stream befohlen, hätten unsere Politiker dies lautstark als skandalösen terroristischen Angriff auf Deutschland verurteilt, jedenfalls mit Sicherheit nicht beschwiegen oder insgeheim goutiert. Es wäre das Ende der Nato gewesen. Doch Trump hätte die Pipelines nicht sprengen lassen; unter Trump wäre der Krieg vermutlich sogar vermeidbar gewesen. Trump hätte vorher mit Putin verhandelt. Trump hatte zwar bereits Sanktionen gegen Nord Stream 2 erlassen, aber Biden hat sie mehrmals verschärft und höchstwahrscheinlich die Sprengung befohlen. Trump war auf außenpolitischer und diplomatischer Ebene besser als sein Ruf. Er gab sich als poltriger Rüpel, handelte aber pragmatisch, wenn es darauf ankam. Er hatte sich ja auch anfangs einen verbalen Schlagabtausch mit Kim Jong-Un geliefert, später hat er sich mit ihm getroffen und ihm die Hände geschüttelt. Vermutlich hätte Trump den Krieg, selbst wenn er ausgebrochen wäre, nicht derart eskalieren lassen, denn er hätte Selenski sicherlich zu einem schnellen Waffenstillstand gedrängt. Biden hingegen wird den Krieg weiter anheizen, die Ukrainer ausbluten, die Russen weiter schwächen und die Europäer dafür zahlen lassen. Ist Biden überhaupt noch Herr seiner Sinne? Ich habe meine Zweifel. Wirkt wie ein Zombie. Starre Gesichtszüge, undeutliche Sprache, roboterhafter Gang. One of the walking dead. Das Inferno ist vorprogrammiert. Man kann nur hoffen, dass alles noch so lange auf kleiner Flamme köchelt, bis ein Republikaner wieder US-Präsident wird.

Einfach mal abtauchen

Man könnte übrigens durch Taucher überprüfen lassen, ob an dem unbeschädigten Strang von Nord Stream 2 noch die beiden C4-Sprengsätze befestigt sind, die aufgrund der langen Liegezeit unter Wasser versagt haben bzw. nicht ferngezündet werden konnten, wie auch Seymour Hersh vermutet. Die fraglichen Stellen in ca. 80 m Wassertiefe vor Bornholm wären durch Taucher problemlos zu erreichen. Wahrscheinlich dürfte es einige Zeit dauern, diese Blindgänger an dem letzten intakten Pipeline-Strang aufzuspüren, der von Schlick bedeckt ist, aber man kann anhand der Explosionsorte an den anderen drei parallel verlaufenden Leitungen sicherlich die fraglichen Orte abschätzen oder den Radius eingrenzen, wo man suchen müsste. Oder haben Norweger oder Dänen dies auch schon getan und diese verräterischen Beweismittel lokalisiert bzw. in Absprache mit den Amerikanern entfernt? Wäre naheliegend. Oder hat Biden entschieden, dass der vierte Strang nicht gesprengt werden sollte? Wollte man den Deutschen noch einen letzten Strohhalm für eine etwaige Notversorgung aus Russland belassen? Für den Fall eines Regimewechsels oder schnellen Sieges über Russland, nach dem dann ein US-höriger Statthalter neuerlich Erdgas („freedom gas“) natürlich mit deftigem Preisaufschlag nach Deutschland leiten würde? Wie auch immer es war, wir werden es vorerst nicht erfahren. Scholz schweigt eisern. Was bleibt ihm anderes übrig? Würde er die USA als Urheber der Sprengung der Pipelines benennen, käme dies der Akzeptanz einer Kriegserklärung gleich.

Nachtrag: Es gäbe noch eine andere mögliche Erklärung: Jemand aus dem Einsatzkommando der Amerikaner selbst bekam Gewissensbisse und hat daher in letzter Minute zwei Sprengsätze sabotiert. Seymor Hersh deutete ja an, dass die beteiligten Amerikaner nicht unbedingt alle begeistert waren über die Terrorpläne. Vermutlich war der Saboteur keiner der Taucher, denn die sind nie unbeobachtet und tauchen nicht allein. Es könnte einer der Techniker bzw. Sprengstoffexperten gewesen sein, der vor dem finalen Tauchgang noch Zugang zu den Zündern hatte. Das würde erklären, warum zufällig genau zwei Bomben nur an einem Strang nicht explodiert sind. Möglicherweise fehlte ihm die Zeit, die anderen Zünder auch zu entschärfen, wenn er das vorhatte.

Notiz

Scheint, als hätte man Scholz fies ausgetrickst, indem man ihm in der Frage der Kampfpanzerlieferungen eine europäische Geschlossenheit und uneingeschränkte Lieferbereitschaft der USA vorgegaukelt hat, die so wohl doch nicht besteht. Andere europäische Staaten rudern jetzt zurück, wollen sich die ganze Sache mit den Leoparden nochmal überlegen oder deutlich weniger oder gar keine Panzer liefern und lassen den deutschen Panzerkanzler jetzt allein im Regen stehen. Der kann ja nun nicht mehr zurück, da er bereits das letzte waffentechnische Tafelsilber abgegeben oder fest zugesagt hat. Angeblich soll Baerbock hinter der Intrige stecken. Sie habe wohl im Hintergrund die Strippen gezogen und insbesondere in England und den USA dafür geworben, Scholz etwas unter Druck zu setzen. Man weiß ja, dass unsere feministische Außenministerin am liebsten sofort gegen Russland marschieren (lassen) möchte.
Dies war ja auch nur möglich, weil Scholz sein Zögern und Zaudern immer nur mit der fehlenden gemeinsamen Position der sog. Partner begründet hat. Die hat er dann pro forma serviert bekommen, damit er liefert. Ich möchte jedenfalls jetzt nicht in Scholzens Haut stecken. Was für ein Trottel. Wankelmut tut selten gut, wie man sieht. Mit einem Gerhard Schröder wäre solch ein Fiasko nie passiert. Der hätte seine Position von Beginn an klargestellt und basta. Davon wäre er nicht abgewichen. Aber ein Scholz, nun ja, der Herr Bundeskanzler badet gern lau …

Interview zur Nord Stream-Sprengung

Ein Berliner Publizist hat ein ausführliches Interview mit dem Journalisten Seymour Hersh geführt, der zum Terroranschlag auf die Nord Stream-Pipelines recherchiert und die Täterschaft der USA aufgedeckt hat.
Ich schrieb früher bereits, dass meines Erachtens alles stimmig ist, was der Mann recherchiert hat. Hersh berichtet sehr detailliert über den zeitlichen Ablauf der Vorgänge, die Motive der Verantwortlichen, die Planungen der Beteiligten aus CIA, NSA etc. sowie die Tarnung und Durchführung dieser verdeckten Terroraktion. Er legt schlüssig dar, wie sich die Entscheidungsfindung vermutlich abgespielt hat. Es versteht sich von selbst, dass Hersh die Identität seiner Quelle nicht offenlegen kann. Dieser Informant, würde er bekannt (vermutlich spürt man ihn noch auf), könnte mit seinem Leben abschließen. Ich denke aber, dass sich früher oder später auch Whistleblower vorwagen werden, die Hershs Recherche weiter untermauern. Hersh dazu: „Kurze Zeit nach dem Anschlag, nachdem sie getan hatten, was ihnen befohlen worden war, gab es bei den Beteiligten eine Menge Zorn über die Operation und Ablehnung. Das ist einer der Gründe, warum ich so viel erfahren habe.“ Man kann sich nur wundern, warum die großen deutschen Medien auf diese gut recherchierte Untersuchung des Pulitzerpreisträgers Seymour Hersh, der einen untadeligen Ruf auch im linken Mainstream genießt, nicht mit einem Feuerwerk an eigenen Meldungen, Berichten und Forderungen nach Aufklärung an die Adresse des Bundeskanzlers reagieren. Obwohl, Quatsch, man braucht sich natürlich gar nicht wundern …

Mit der Zerstörung der Pipelines, so Hersh über Bidens Motivation, sollte den Deutschen selbst in einer Notlage in einem kalten Winter der Weg zurück zu einer möglichen Belieferung mit russischem Gas (die bereits eingestellt war) versperrt werden. Die Deutschen sollten auf Gedeih und Verderb dazu verdammt sein, die Ukraine im Krieg mit Waffenlieferungen unterstützen. So wie der spanische Eroberer Cortés einst bei seiner Ankunft in Mexiko die eigenen Schiffe verbrennen ließ, um seiner Gefolgschaft den Rückweg abzuschneiden und ihnen jede Möglichkeit einer Rückkehr nach Kuba zu nehmen, befahl Joe Biden, die Versorgungsinfrastruktur der Europäer zu sprengen, damit wir nie auch nur in Versuchung kämen, mit Russland wirtschaftlich zu kooperieren und vom Pfad des gerechten Krieges abzuweichen …

PS: Interessant, dass Hersh an zwei Stellen im Interview die Frage aufwirft, was der deutsche Kanzler Olaf Scholz wusste, ob er womöglich in Bidens Anschlagsplan eingeweiht war bzw. ob er schon Bescheid wusste, als Joe Biden im Februar 2022 auf der Pressekonferenz ankündigte, die Nord Stream-Leitung zu vernichten.
Nun, man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass sich Scholz in einer diesbezüglichen parlamentarischen Anhörung mit ziemlicher Sicherheit in altbewährter Manier auf Erinnerungslücken berufen würde, begleitet von seinem stets unpassend wirkenden Grinsen. Hersh ist offenbar kein Kenner der deutschen Politik und der speziellen deutsch-amerikanischen Verhältnisse, sonst würde er sich diese Frage nicht stellen.
Scholz wird geahnt und spätestens nach der verräterischen Pressekonferenz gewusst haben, dass es Biden ernst meint, aber über die konkrete Planung des Anschlags und den Zeitpunkt der Sprengung wird man ihn wohl kaum informiert haben. Biden vertraut den Deutschen bekanntlich nicht. Den BND wird man ebenfalls nicht in Kenntnis gesetzt haben, davon gehe ich aus. Zu groß wäre die Gefahr eines Informationslecks gewesen, d.h. dass Hinweise über den Anschlagsplan nach Russland durchsickern. Es ist bei den Geheimdiensten der Nato-Partner allgemein bekannt, dass der BND von russischen Spionen bzw. Sympathisanten durchsetzt ist und nicht besonders professionell agiert, in allem, was er tut. Daher tappten die Deutschen im Dunkeln, aber Biden durfte zu Recht davon ausgehen, dass seine Vasallen stillhalten. Was könnten sie auch tun? Na also.

Feuer einstellen!

Einige mögliche Szenarien für eine friedliche Lösung in der Ukraine hat der geschätzte Blogger F. Dominicus hier beschrieben:
https://www.q-software-solutions.de/blog/2023/02/wie-koennte-eine-friedliche-loesung-in-der-ukraine-aussehen/
Unter den aufgeführten vier Szenarien bevorzuge ich Option d): sofortiger Waffenstillstand und Beginn von Verhandlungen unter der Schirmherrschaft neutraler (!) Vermittlerstaaten.
Zum jetzigen Zeitpunkt halte ich eine Verwirklichung dieses Szenarios zwar für unrealistisch, aber darum geht’s ja hier nicht. Eine reale Manifestation dieser Option (ich will es nicht Lösung nennen) findet sich im Waffenstillstand zwischen Nord- und Südkorea. Bis zum heutigen Tag wurde zwischen den beiden Kriegsparteien kein Friedensvertrag geschlossen, der Krieg ist nach unvorstellbaren Gemetzeln seit 1953 quasi eingefroren – es gibt nur eine demilitarisierte Zone entlang des 38. Breitengrades und einen überwachten Waffenstillstand, der trotz gelegentlicher kleiner Scharmützel bis heute eingehalten wird. Oder man denke auch an den fragilen, aber seit Jahrzehnten herrschenden Frieden zwischen China und Taiwan – dort gibt es auch nur eine Art informellen Waffenstillstand, wobei der völkerrechtliche Status Taiwans (Republik China) bis heute umstritten bzw. nicht zu aller Zufriedenheit geklärt ist. In Korea und China schweigen die Waffen, man lebt seit Jahrzehnten im Großen und Ganzen kriegsfrei nebeneinander her.
Der Grund, warum ich einen Waffenstillstand für das beste Szenario halte: An jedem Tag, an dem die Waffen schweigen, sterben erstmal keine Menschen im Kriegsgebiet. Das wäre ein Segen. Jeder neu erlebte Tag ist ein Geschenk für Soldaten, Zivilisten und Angehörige, die sonst leiden und sterben würden – auf beiden Seiten. Jeder Tag, an dem jemand weiterlebt, der sonst getötet würde, ist es wert. „Das Wertvollste, was der Mensch besitzt, ist das Leben. Es wird ihm nur einmal gegeben,“ schrieb Nikolai Ostrowski in seinem Propagandaroman „Wie der Stahl gehärtet wurde“, den wir als Schüler in der DDR lesen mussten. (Doch keine an sich richtige Erkenntnis ist zu banal, als dass sie nicht instrumentalisiert werden könnte, denn Ostrowski meinte, man müsse sein Leben und seine Gesundheit für die richtige Sache des Kommunismus opfern.) Dem Schutz des eigenen Lebens wird der Einzelne im Normalfall alles andere unterordnen. Für die Truppenkommandeure gilt dies nicht. Die streben nach taktischen Kriegszielen: ein kleiner Gelände(rück)gewinn, ein (zurück)erobertes Dorf, (wieder) eingenommene Gebäuderuinen und durch Artillerie (neu) planierte Mondlandschaften – auf der einen oder anderen Seite. Es ist so sinnlos, sein Leben dafür als Märtyrer in die Waagschale zu werfen. Am Ende werden die Waffen sowieso schweigen und man wird verhandeln, so oder so. Warum also nicht gleich? Unverzüglich, noch heute, jetzt sofort – Feuer einstellen!

Was wir wissen und was wir nicht wissen …

Laut einer jüngst veröffentlichten repräsentativen Umfrage wären im Falle eines militärischen Angriffs nur ca. 5 % aller deutschen Erwachsenen bereit, sich freiwillig zum Wehrdienst zu melden, um „das beste Deutschland aller Zeiten“ mit der Waffe in der Hand gegen einen Aggressor zu verteidigen. Weitere 6 % gaben an, die Einberufung abwarten und dann wohl oder übel gehorchen zu wollen. Hingegen erklärten 33 % der Deutschen, ihr gewohntes Leben auch im Kriegsfalle weiterführen zu wollen. 24 % der Befragten erklärten, das Land bei einer solchen Gefährdungslage so schnell wie möglich verlassen zu wollen. Welche Erkenntnisse und Rückschlüsse kann man daraus ziehen? Wer flüchten will, weiß nun, dass er es bald tun sollte, denn bei 20 Millionen fluchtwilligen Deutschen gäbe es angesichts eines drohenden Krieges ein ziemliches Gedränge vor dem Ausgang. Welche Länder würden und könnten im Ernstfall überhaupt Millionen fahnenflüchtige Deutsche aufnehmen?
Nun gut, nur eine Minderheit der Deutschen wäre derzeit bereit, sich im Kriegsfalle als Kanonenfutter verheizen zu lassen. Ob diese Bereitschaft zum Getötetwerden selbst bei den 5 bzw. 10 % Kriegswilligen im Ernstfall tatsächlich vorhanden wäre, steht naturgemäß auf einem anderen Blatt. Kann man nicht wissen. Kein Wunder, hat man den Deutschen doch Patriotismus und Heimatliebe mit deutscher Gründlichkeit ausgetrieben. Wer will schon für „ein mieses Stück Scheiße“ sterben? Für ein Regime, dessen Protagonisten Vaterlandsliebe immer schon zum Kotzen fanden? Für eine vernunftbefreit plappernde Außenministerin, die Russland „versehentlich“ den Krieg erklärt? Ist es das wert? Man hat sich dazu eine herrschende Kaste geschaffen, die das Volk verachtet und keine Gelegenheit auslässt, es zu drangsalieren, zu spalten und finanziell auszuquetschen. Jedes Opfer wäre reine Verschwendung. Was wir aber definitiv wissen: Für die Haltung macht es einen Unterschied, ob man Panzer liefern lässt oder selbst im Panzer sitzen muss.

Bürgerstimmen …

Im bundesdeutschen Staatsfernsehen wird nichts dem Zufall überlassen. Dokus, die verzerren und belehren, aber nichts dokumentieren. Satiresendungen, in denen nicht gewitzelt, sondern gehässig gelästert und gehetzt wird, so dass man sich fremdschämt. Nachrichtensendungen, in denen keine Nachrichten, sondern Propagandameldungen verbreitet werden.
Lächerlich wirkt es oft, wenn Bürgerstimmen präsentiert werden und ein Fernsehteam eines ÖR-Senders zufällige Passanten oder vorgebliche Experten interviewt. Solche zufälligen Passanten oder Interviewpartner sind gern auch mal linksgrüne Lokalpolitiker oder selbsternannte Experten oder Einflussträger, die vor der Kamera den einfachen Bürger mimen, der nun rein zufällig mal gerade mit seinem E-Roller oder Fahrrad daherkam. Allerdings erkennt man diese Nebenrollen meist an der Sprache und im Auftreten. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass es einst im DDR-Fernsehen noch absurder wirkte, da Meinungen und Aussagen „normaler“ Leute von der Straße und Arbeiter aus Betrieben, die man im Fernsehen, etwa in der Aktuellen Kamera, zeigte, phrasenhaft holprig und auswendig gelernt wirkten. Man hatte Mitleid mit den armen Schweinen, die in diesen gestellten Szenen ihre Verbundenheit mit der Partei- und Staatsführung, ihren Stolz über die Planerfüllung und die unverbrüchliche Solidarität mit irgendwem in stotterndem Tonfall zu Protokoll gaben. Jeder wusste damals, dass sich die im Fernsehen gezeigten Bürger, auch die niederen Funktionäre, nicht freiwillig zum Kasper machten und pflichtschuldig ihre Bekenntnisse abgaben. Man spielte mit. Mehr bedeutete es nicht. Anders als heute. Jetzt läuft das besser, professioneller, überzeugter. Fernsehen verschleiert die Sicht. Staatsnahe Medien in repressiven Gesellschaften sind ihrem Wesen nach stets manipulativ, denn die immer größere, auch von staatstreuen Redakteuren und Mitarbeitern wahrgenommene, Kluft zwischen Realität und Anspruch zwingt sie, die öffentliche Meinungsbildung gegen den Strich zu bürsten.