Kurzer Einwurf

Was Leute dazu treibt, Rezensionen zu verfassen, ohne auf den Inhalt des betreffenden Werkes Bezug zu nehmen, wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben. Eine Rezension ist bzw. sollte ja doch eine kritische (oder auch wohlwollende) Besprechung eines veröffentlichten Werkes sein. So war es doch mal oder? Hab es daher nie verstanden, wie man eine Fünf-Sterne-Rezension nach folgendem Strickmuster verfassen kann: „Schnelle Lieferung, alles okay, blabla…“ Selbst bei völliger Unkenntnis der Materie sieht man doch, was die anderen Kinder geschrieben haben. Dann vergleicht man und erkennt, dass man ein Trottel ist, Irrelevantes geschrieben bzw. keine angemessene Produktrezension verfasst hat? Eine korrigierende Handlung folgt der eigenen Erkenntnis.
Jedenfalls hab ich vorhin seit langem mal wieder in den Beständen von Amazon gestöbert und in den dortigen Kommentaren geschmökert. Unter diesen Produktrezensionen finden sich auch gut geschriebene, also ausgewogene und fundierte Kritiken. Kommt allerdings immer seltener vor, dass sich Leute die Mühe machen, so mein Eindruck. Kostet Zeit und etwas Hirnschmalz.
Manche Rezensenten sind aber echt der Brüller. Ich meine gar nicht mal jene, die nur witzige Texte verfassen oder Autoren-Bashing betreiben und subjektiv gefärbte Äußerungen über den Autor ohne jeden Bezug zum betreffenden Werk/Produkt absondern. Ist ja manchmal auch originell und erfüllt dann seinen Zweck. Der da wäre? Aufmerksamkeit erregen.
Aber völlig nichtssagende, mit Rechtschreibfehlern gespickte Rezensionen, in denen die Angaben aus der Produktbeschreibung wiederholt und Lobgesänge über die wunderbare Plastikfolie der Verpackung angestimmt werden? Ich weiß net, Leute …

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Konsequent wird die Auflistung bis Staffel 8 fortgeführt. Danach kündigt der Verfasser an, sich die erste Staffel anzuschauen und vielleicht später mal was dazu zu schreiben. Dazu kam es zum Glück nie. Wenigstens bedankt er sich fürs Lesen. 🙂

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6 Gedanken zu “Kurzer Einwurf

  1. Philipp 6. Dezember 2015 / 13:45

    Genau deswegen schaue Ich nie auf Bewertungen bei Amazon & Co.

    Dann lies lieber die Rezis auf meinem Blog. Die sind unterhaltsamer. Im Moment sind bei mir „Schwedenkrimi-Wochen“ 😉

    Grüße aus Dresden

    Philipp

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    • Max 6. Dezember 2015 / 13:53

      Ganz genau, Philipp. Hakan Nesser macht süchtig oder? 😉 Hab ich mir auch schon mal wieder vorgemerkt. Grüße nach DD. 🙂

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  2. DarkLord 7. Dezember 2015 / 4:29

    Aber die Verpackung ist doch wesentlich, ganz wichtig! Es ist doch immer wieder berauschend, wenn man stundenlang versucht, die Folie auf zu reißen, um dann das Objekt der Begierde in den Händen zu halten. es ist dieses Gefühl …. boah, geil. Das kannst du einfach nicht verstehen. Und natürlich muss man wissen, in welchen Sprachen es das Ding gibt, schließlich leben wir in einer multikulturellen und vielsprachigen Gemeinschaft, könnte ja sein, dass man Freund X aus Land Y das auch mal leihen möchte. So, genug Ironie für heute, ich widme mich wieder dem Ernst des Lebens. Hallo Ernst …

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  3. Max 7. Dezember 2015 / 15:26

    Ja, wie Recht du hast, Dark Lord.
    Wer wüsste nicht um den geheimnisvollen Zauber einer hochwertigen Folienverpackung, die eine nagelneue DVD-Box oder ein druckfrisches Buch in jungfräulichem Glanze erstrahlen lässt?
    Makellos, noch nie von unwürdiger Menschenhand berührt, – so harrt es aus, das begehrte Produkt, um dessentwillen wir all diese finanziellen Entbehrungen, die tägliche Fronarbeit auf uns genommen haben!
    Jetzt liegt es da, formschön und bunt. Perfekt. Die vollkommene Einheit. So sicher wie in Abrahams Schoß liegt es da, das begehrte Produkt – unbesudelt, vor fettigen Fingerabdrücken oder Kaffeeflecken verschont …
    Kein Staubkörnchen, kein vorwitziges Insekt, kein Wasserspitzer, nur bewundernde, gierige Blicke können diese transparente Hülle, einer Dyson-Sphäre gleich, durchdringen.
    Ja, zugegeben, auch ich kann mich dieser magischen Wirkung einer hochglänzenden Polyethylenfolie kaum entziehen, die – an ihren schnurgeraden Rändern fehler- und lückenfrei verschweißt, ihren Inhalt sorgsam verwahrend – ein Gefühl von vollkommener Geborgenheit vermittelt. Und wie es riecht. So neu! …
    Und dann, ja, man stelle sich die vielen verborgenen Sprachen auf den winzigen Tonspuren vor – ein babylonisches Sprachengewirr. 🙂

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